Hollstadt

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Wappen Deutschlandkarte
Hollstadt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hollstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 21′ N, 10° 18′ OKoordinaten: 50° 21′ N, 10° 18′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Rhön-Grabfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Heustreu
Höhe: 252 m ü. NHN
Fläche: 24,3 km2
Einwohner: 1436 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97618
Vorwahl: 09773
Kfz-Kennzeichen: NES, KÖN, MET
Gemeindeschlüssel: 09 6 73 136
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Wetterstr. 4
97618 Heustreu
Website: www.hollstadt.de
Erster Bürgermeister: Georg Menninger (CSU)
Lage der Gemeinde Hollstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld
KarteFladungenHausen (Rhön)Bundorfer ForstBurgwallbacher ForstForst Schmalwasser-NordForst Schmalwasser-SüdMellrichstadter ForstSteinacher Forst rechts der SaaleSulzfelder ForstWeiglerWillmarsNordheim vor der RhönSondheim vor der RhönStockheim (Unterfranken)MellrichstadtMellrichstadtOstheim vor der RhönOberelsbachBischofsheim in der RhönBischofsheim in der RhönSandbergSchönau an der BrendHohenrothNiederlauerBurglauerStrahlungenSalz (Unterfranken)BastheimOberstreuUnslebenWollbach (Unterfranken)Bad Neustadt an der SaaleHeustreuHendungenHollstadtRödelmaierWülfershausen an der SaaleHöchheimSaal an der SaaleAubstadtHerbstadtTrappstadtGroßeibstadtGroßbardorfSulzfeld (im Grabfeld)Bad Königshofen im GrabfeldBad Königshofen im GrabfeldSulzdorf an der LederheckeThüringenLandkreis HaßbergeLandkreis SchweinfurtHessenLandkreis Bad Kissingen
Karte
Altes Rathaus und Pfarrkirche St. Jacobus

Hollstadt ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hollstadt liegt in der Region Main-Rhön.

Hollstadt von Westen, im Hintergrund die Gleichberge

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ist umstritten und erfolgte entweder im Jahr 800 als „Uulunastat“ oder im Jahr 808 als „Holnstat“. Nach einem Privilegienbrief des Kaisers Friedrich I. Barbarossa erhielt das Zisterzienser-Kloster Bildhausen 1157 Rechte im Ort. Das Amt des Hochstifts Würzburg gehörte ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Es wurde nach der Säkularisation 1803 zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.

Alte Saalebrücke von Hollstadt

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1978 die Gemeinden Wargolshausen und Junkershausen eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1961: 1535 Einwohner[4]
  • 1970: 1555 Einwohner[4]
  • 1987: 1411 Einwohner
  • 1991: 1534 Einwohner
  • 1995: 1635 Einwohner
  • 2000: 1655 Einwohner
  • 2005: 1708 Einwohner
  • 2010: 1603 Einwohner
  • 2015: 1524 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1441 auf 1462 um 21 Einwohner bzw. um 1,5 %. 2004 hatte die Gemeinde 1705 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Politik und Öffentliche Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Heustreu.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[5]

  • Christlich Soziale Union (CSU): 58,78 %, 7 Sitze
  • Wählergemeinschaft Wargolshausen (WGW): 32,97 %, 4 Sitze
  • Wählergemeinschaft Junkershausen (JU): 8,25 %, 1 Sitz

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit 1996 Georg Menninger (CSU).[6]

Schweden in Hollstadt, Aufnahme Anton Tretter

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:Geteilt von Silber und Grün, oben ein schräglinker, links gewendeter roter Abtstab, überdeckt von einem in zwei Reihen von Silber und Rot geschachten Schrägbalken, unten über einer silbernen Pflugschar zwei silberne Kartoffelblüten mit goldenen Butzen.“[7]
Wappenbegründung: Der Abtstab und der geschachte Schrägbalken, der so genannte Zisterzienserbalken, weisen darauf hin, dass im Gemeindegebiet vor allem Klöster die herrschaftlichen Rechte innehatten. Hollstadt gehörte zum Ausstattungsgut des 1156/58 gegründeten Zisterzienserklosters Bildhausen. Daneben war das Zisterzienserinnenkloster Wechterswinkel, gegründet vor 1185, seit 1285 in Hollstadt begütert. Das Zisterzienserinnenkloster Frauenroth, gestiftet von 1231 bis 1234, ist seit 1359 in Hollstadt belegt. Außerdem waren vorübergehend auch das Würzburger Kloster St. Stephan sowie die Würzburger Universität in Hollstadt begütert. Darauf weisen die Farben Silber und Rot. Sie stellen zugleich die Zugehörigkeit des Gemeindegebiets zum Territorium des Hochstifts Würzburg bis zum Ende des Alten Reichs 1803 dar. Die untere grüne Schildhälfte und die Pflugschar stehen für den landwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde. Die zwei Kartoffelblüten weisen auf die überregional bekannte Saatkartoffelzucht im Gemeindegebiet hin.

Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hollstadt ist eine Partnergemeinde von Frankenfels in Niederösterreich.

Der Bildhäuser Klosterhof aus dem 16. Jhd.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft vier, im produzierenden Gewerbe 91 und im Bereich Handel und Verkehr 25 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 15 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 348. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 32 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 686 ha, davon waren 275 ha Ackerfläche und 411 ha Dauergrünfläche.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • 100 Kindergartenplätze mit 66 Kindern
  • eine Volksschule mit elf Lehrern und 232 Schülern

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Valentin Leucht, 1605

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hollstadt, in: Die Kunstdenkmäler von Unterfranken und Aschaffenburg, Bezirksamt Neustadt an der Saale, München 1922, Seite 119 ff.
  • Schmitt, J. C., Das Gräberfeld bei Hollstadt a.S. Ausgrabungsbericht, Würzburg 1899.
  • Schmitt, Aloys, Das Saaletal in der Franzosenzeit, Untertitel: nach einer Chronik von Michael Balling, geboren 1777 zu Hollstadt Bad Neustadt 1951
  • Borst, Alfons, Aus der Dorfgeschichte von Hollstadt a. d. Saale Bad Neustädter Heimat-Blätter Bad Neustadt 1956.
  • Roer Herbert, Einweihung der neuen Pfarrkirche in Hollstadt, Bad Neustadt 1970.
  • Pfarrgemeinderat Hollstadt, Kreuzweg am Stationsberg bei Hollstadt, Hollstadt 1973.
  • Krug, Gerhard, Die Kulturgüter von Hollstadt, Würzburg 1976.
  • Breunig, Rudi Grüße aus Hollstadt 38 liebenswerte Bilder u. Erzählungen über d. Ortschaft Hollstadt Hollstadt 1987.
  • Endres, Rosa, Wie’s früher in Hollstadt war, in Heimatjahrbuch Rhöngrabfeld Mellrichstadt 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hollstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Hollstadt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. April 2021.
  3. Gemeinde Hollstadt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  4. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 740.
  5. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in Hollstadt - Gesamtergebnis. Abgerufen am 25. November 2020.
  6. Bürgermeister. Gemeinde Hollstadt, abgerufen am 4. April 2021.
  7. Eintrag zum Wappen von Hollstadt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte